Ich hab jetzt lange die Finger stillgehalten weil ich eigentlich nicht die Nerven hab, hier über den ESC oder Flaggen zu diskutieren.
Jetzt ist die Diskussion aber in eine Richtung abgerutscht (worden?), die ich so nicht stehen lassen kann und will.
Herzlichen Glückwunsch, ihr habt mich, the resident queer has been triggered successfully. Seid euch aber sicher, dass ich diesem Thread danach bis auf Weiteres den Rücken kehren werde - ihr könnt mich zerpflücken wie ihr wollt, ist mir egal.
Mein Anliegen ist es nur, gewissen Positionen hier Widerrede zu leisten weil ich sie absolut regressiv und gefährlich finde.
Allgemein gesprochen finde ich es fast schon lustig, dass ein Beitrag wie der von Bloody in eine Richtung genutzt wird, um
noch weiter zu politisieren, obwohl genau das am ESC kritisiert wird.
Wisst ihr, dass gegen queere Menschen gehetzt wird, ist mittlerweile Alltag. Im Gegensatz zu dem, was ich auf Twitter täglich zu lesen bekomme, ist das hier immer noch Kindergarten (von Fantasien über Zwangssterilisation, über Vergasungen und persönlichen Todes- und Vergewaltigungsdrohungen ist da alles dabei). Aber von welcher Geisteshaltung das selbst hier zeugt, ist trotzdem kaum zu ertragen.
JustGay und Schwulissimo sind beide in der Vergangenheit mit rechten und konservativen Positionen aufgefallen (Gastbeitrag von Amelung, der an internalisiertem Transhass ungefähr auf dem Level von Buck Angel ist, viel Spaß bei der Recherche). Ebenso Sahra Wagenknecht, und nur weil sie oder irgendwelche Ehemänner sich selbst als links bezeichnen, sind sie das noch lange nicht. Ich messe Menschen gern an ihren Taten und tatsächlichen Aussagen und weniger daran, was sie sich auf die Fahnen schreiben. Wagenknechts Einstellung ist schon seit Jahren bestenfalls noch libertär.
Dass offen rechte Positionen gerade bei Menschen verfangen, die sich selbst trotzdem als offen und tolerant bezeichnen, sieht man ja hier in diesem Thread am besten.
Hier muss es dann aber trotzdem "verarbeitet" werden, wenn jemand feststellt, sich selbst als Fan einer Band bezeichnet zu haben, die
tatsächlich für Menschenrecht eintritt statt für Patriotismus.
Ich werde von Menschen, die ähnliche Positionen in die Welt kotzen, als Schneeflöckchen bezeichnet, aber ihr seid diejenigen, die mit einem Stück Stoff in Regenbogenfarben nicht klarkommen. Könnte man fast drüber lachen.
Oh, übrigens, überraschend ist das nicht gewesen, wie man an diesem Beitrag von LOTL sehr schön sehen kann:
View: https://twitter.com/LordOfTheLost/status/1631997822160519168
Ich bin wahrlich nicht gegen die Regenbogen-Flagge oder die LGBTQAI+ - Bewegung.
Deine Beiträge lassen etwas anderes vermuten. Ein Ally bist du jedenfalls nicht, sonst würdest du Begriffe wie Indoktrination und Ideologie nicht nur nicht erwähnen, sondern dich aktiv dagegen wehren.
Und sind wir doch ehrlich, ob du jetzt schreibst "das ist" oder "das grenzt an" ist hier doch nicht der springende Punkt.
Och Dark_Lady, mach doch jetzt keinen Elefanten aus einer Mücke.
Was ist hier die Mücke? Dass queere Menschen tagtäglich angegriffen, per Gesetz (zB
hier) und Beschluss (Zooey Zephyr, Montana) ausgegrenzt und ermordet werden?
Es muss schön sein, sich dermaßen privilegiert zurücklehnen zu können und zu glauben, das ginge einen alles nichts an. Scheuer kuschelt schon offen mit deSantis.
Ich kann dir versichern, es ist nicht so schön, sich damit aktiv auseinandersetzen zu MÜSSEN und beim Verlassen der eigenen vier Wände Angst vor Angriffen haben zu müssen. Ich rede nichtmal unbedingt nur von mir, aber - Überraschung! - queere Menschen gibt es auf der ganzen Welt. Schon immer.
Es geht schon lange nicht mehr um Gleichberechtigung, Sichtbarkeit und all die anderen schönen Kampfbegriffe.
Erleuchte mich, worum geht es uns denn dann? Du scheinst da ja Memos bekommen zu haben, die selbst mir als komplett dem Transkult verfallenen Opfer vorenthalten worden sind.
Ich will einfach in Ruhe leben können, ohne dass mir vorgeworfen wird, ich würde mit meiner bloßen Existenz Kinder indoktrinieren oder missbrauchen, ohne dass ich Angst haben muss von irgendwelchen Queerhassern und Nazifreunden angegriffen zu werden und ohne dass ich mich ständig und überall erklären, rechtfertigen und verteidigen muss. Ich glaube, das sollte doch Konsens sein? Trotzdem werde ich in unserem ja ach so toleranten und aufgeklärten Land (und Forum) ständig damit konfrontiert, und ja, auch auf offener Straße und nicht auf Twitter. Du redest von Safe Spaces und haust dann Dinge raus, bei denen ich nicht weiß ob mir die Tränen oder sonstwas zuerst hochkommt und das ist ein absoluter Hohn den Opfern queerfeindlicher Gewalt gegenüber.
Ich sags gern nochmal, macht damit was ihr wollt, ich werde hier nicht mehr reinschauen.