Sorry für den Tag Pause, aber ich hatte ziemlich viel Arbeit. Hier kommt daher ganz schnell das neue Kapitel!
-----------------------------------------------------------------------
Kapitel 14
"Verzeiht, ich vergass, mich vorzustellen." Der Mann zog die Maske vom Gesicht. "Mein Name ist Richard Renoir, ich bin der örtliche Ranger." Noch immer hielt ich die Mistgabel umklammert. Er fuhr fort: "Sie wissen schon, ich pflege die Tiere des Waldes und regle die Jagd. Es ist mir eine Ehre, eine Frau des Alten Volkes kennenzulernen."
"Des Alten Volkes? Nein, sie müssen sich irren!" antwortete ich. "Ich stamme aus einem kleinen Dorf. Es ist vor Jahren abgebrannt." Ich hatte zwar schon vom Alten Volk gehört, aber das war nur eine Sage. "Meine Mutter war eine einfache Töpferin." Der Mann kratzte sich am Kinn. "Das tut mir leid. Nicht vom alten Volk? Ganz sicher?" Seine Miene veränderte sich und wurde kühler.
"Also nur eine Magd. Dann sag mir mal, was du bei Wölfen zu suchen hast! Ich habe dich nämlich beobachtet, schon eine ganze Weile."
Ich schnappte nach Luft. "SIE sind schuld, dass man mich hier gefangen hält?" Ich packte die Mistgabel und kniff die Augen zu Spalten zusammen. "Nein, nein, das war dieser alberne Bauernjunge. Damit habe ich nichts zu tun!" wehrte der Mann ab. "Du sprichst also mit den Tieren? Warum?"
Ich seufzte und erzählte in kurzen Sätzen, wie die Wölfe mich aufgenommen hatten und dass ich offenbar seither mit Tieren sprechen konnte. Ich vermisste meine Brüder so sehr, versuchte mich aber zusammenzureissen.
"Nun gut, ich werde gehen. Ich habe mich wohl geirrt. Entschuldige, dass ich dich belästigt habe." Der Mann ging zum Stall hinaus und verschwand lautlos in der Nacht.
Am nächsten Morgen ging ich zu Marianne und erzählte ihr von der Begegnung. Sie schüttelte den Kopf. "Richard, pah! Halt dich bloss von dem fern. Er kann von Glück reden, dass er von der Herrin angestellt wurde. Sie vertraut ihm, aber er ist nicht einer von uns. Am besten, du redest nicht mit ihm und irgnorierst ihn. Manche sagen, dass er gefährlich sei." Sie rieb sich den Bauch. Sie war schwanger und erwartete schon bald die Niederkunft.
Marianne gab mir einige ihrer Kleider, die sie zur Zeit wegen ihren Umständen nicht tragen konnte. Sie waren alle sehr schön und ich war froh, endlich aus diesem einfachen Leinenkleid raus zu kommen. Schon bald kehrte ich zurück in den Stall um die Tiere zu füttern. Doch ich war nicht allein.
"Hallo Wolfsmädchen!" Richard hatte offenbar auf mich gewartet. Ich machte einen kleinen Knicks und drehe mich um um wieder zu gehen. Richard lachte. "Ah, die einst als Hexe verschriene lässt sich vom Gerede der Leute beeinflussen?" Ich seufzte. "Was wollen Sie, Sir?" Richard lächelte "Du könntest mir behilflich sein."
-----------------------------------------------------------------------
Ich hoffe, es hat gefallen...