Liebe
@bienchen83 
Seit gestern sitze ich an dieser Nachricht und überlege, ob ich sie abschicken soll, weil sie mal wieder so lang geworden ist.

Aber dann dachte ich mir: Vielleicht tut es dir ja ein bisschen gut, also drücke ich jetzt auf Antworten.
Ich kann die letzten Worte von
@Ariaana nur unterschreiben. In der letzten Zeit hab ich immer mal wieder über so Formulierungen nachgedacht, die ich oft gelesen und teils selber benutzt hab, wie "Ohne deine Mods würde ich längst nicht mehr spielen" oder "Deine Mods erhalten mir den Spielspaß". Auch wenn diese Worte wahr sind und ebenso Dank ausdrücken sollen, können sie doch erheblichen Druck erzeugen. Denn der Modder könnte zu einem Schluss kommen wie: "Wenn ich aufhöre zu modden, bzw. eine Pause mache, dann bin ich dafür verantwortlich, dass viele Simmer keine Freude mehr empfinden" oder ähnliches. Also "darf" man keine Pause machen und muss updaten bzw. weitermodden, auch wenn man dazu phasenweise eigentlich keine Lust/Zeit hat. Und wenn man es doch macht, dann kann man nicht wirklich abschalten, weil man evtl. denkt, dass alle warten und man sie im Stich lässt. Sobald diese Gedanken sich gefestigt haben, kann die anfängliche Leidenschaft und der Spaß am Modden nach und nach ersetzt werden durch Pflichtgefühl gegenüber den Nutzern und Leistungsdruck. Und das ist der Killer jeglicher Leidenschaft.
Sowas in der Art, wenn auch in milderer Form, hab ich bei meinen Simsgeschichten durchlebt. Ich spiele meine Sims mit der größten Leidenschaft und stecke sehr viel Liebe hinein. Irgendwann hab ich angefangen, diese Geschichten aufzuschreiben und hier zu teilen. Nach und nach kamen ein paar liebe Leser hinzu, die mit mir auf die neuen Erlebnisse meiner Sims hingefiebert haben. Das war und ist immer noch voll das schöne Gefühl, wenn anderen meine Simsgeschichten gut tun und ihnen den Tag verschönern, ich liebe das so sehr. Aber das hat ebenfalls dazu geführt, dass es (rein gefühlsmäßig) nicht mehr mein ganz persönliches Spiel war, das ich jederzeit ändern bzw. beenden kann, wie und wann ich will, sondern sich irgendwie genau so ein Pflichtgefühl gegenüber der Leserschaft eingeschlichen hat. Und das führte dazu, dass ich mir für eine Weile selber Druck gemacht habe, in regelmäßigen Abständen Geschichten zu bringen. Das hat mir selber zwar nach wie vor großen Spaß gemacht, aber dieses ständig präsente Pflichtgefühl hat mich doch massiv gestört, und es ist mit der Zeit dann auch noch immer stärker geworden.
Für ne Weile hab ich mir das angeschaut und schließlich einen Entschluss gefasst, der mir bis jetzt unglaublich gut tut: Ich spiele und schreibe jetzt nur noch für mich, so wie zu Sims 2 Zeiten oder Anfang Sims 4. Zwar teile ich immer noch meine Geschichten, weil mir das einfach Freude bereitet, aber ohne dieses drückende Pflichtgefühl im Nacken. Das bedeutet, dass ich manches loslassen musste, z.B. muss ich damit rechnen, dass manche nicht mehr mitlesen, weil es ihnen zu langsam geht, sie enttäuscht darüber sind oder schlicht das Interesse verlieren. Das wäre früher irgendwie total schlimm für mich gewesen, aber seit ich diese Gedanken losgelassen habe, fühle ich mich viel befreiter. Manchmal tut es mir gut, dem Forum für eine Weile komplett fernzubleiben oder alle Benachrichtigungen abzuschalten, und das mache ich dann auch. Ich fühle auch nicht mehr die Verpflichtung, die Geschichte um jeden Preis fortzuführen. Wenn ich, aus welchen Gründen auch immer, irgendwann aufhören sollte, diese Geschichte zu spielen bzw. aufzuschreiben, dann wäre das völlig ok, auch wenn das andere vielleicht nicht so empfinden mögen, was ja auch ok ist.
Aus diesem Hintergrund heraus hab ich die oben genannten Formulierungen überdacht und würde heute eher sagen: "Ich genieße deine Mods einfach, so lange sie da sind." Bitte,
@bienchen83, versuch loszulassen. Auch wenn dir das vielleicht so suggeriert wird, du
bist nicht für den Spielspaß der anderen verantwortlich. Deine Modding-Leidenschaft hat wahrscheinlich vor langer Zeit begonnen, weil du dieses Spiel liebst und es für dich schöner machen wolltest. Und das teilst du seither mit anderen, was einfach nur mega lieb von dir ist. Auch wenn man dich nicht persönlich kennt, spürt man deine Hilfsbereitschaft und die Freude daran, anderen etwas Gutes zu tun - so wertvolle Eigenschaften.

Aber nur, weil du das schon so lange und zuverlässig machst, heißt das nicht, dass du das für immer machen musst oder dass andere etwas von dir erwarten dürfen. Wenn du eine Pause machen willst, mach eine Pause. Wenn du dabei nur für dich zu deinem eigenen Spaß moddest, ist das völlig in Ordnung, du brauchst kein schlechtes Gefühl zu haben, als wenn du anderen etwas schuldig wärst. Das bist du nämlich nicht.
Wenn du merkst, dass zwei verschiedene Plattformen einfach zu viel sind und dich eher stressen, dann wirf Ballast ab. Entscheidungen können wieder geändert werden, wenn sie einem nicht gut tun. Sims ist Freizeit und Entspannung und kein zusätzlicher Job, den man erledigen muss.
Selbst wenn du völlig oder zeitweise aufhören möchtest, für die Öffentlichkeit zu modden und zu updaten oder nur sporadisch Updates bringst, dann wär das auch in Ordnung. Schreib einfach eine Nachricht für alle auf deiner Seite, dass es momentan keine Updates gibt, fertig! Und dann konsequent Benachrichtigungen, Anfragen ect. ignorieren oder wenn möglich, komplett ausschalten.
Es wird immer jemanden geben, der enttäuscht, traurig, sauer etc. über eine Änderung wäre, aber wenn man es schafft, sich davon zu lösen und diese fremden Gefühle nicht anzunehmen, dann fühlt man sich viel befreiter. Das mag eine Weile dauern, besonders wenn diese Gefühle sich sehr mit den eigenen vermischt haben und man sie kaum trennen kann, aber in diesen Prozess zu investieren ist es so wert. Stück für Stück rückt die ursprüngliche Freude wieder in den Vordergrund. Und genau das wünsche ich dir von ganzem Herzen, liebes
@bienchen83 